One Camera – One Lens -> eine Hommage an den Minimalismus

One Camera – One Lens -> eine Hommage an den Minimalismus

Ich schleppe ungerne eine große Ausrüstung mit mir herum, am liebsten habe ich meine Kamera mit nur einer Festbrennweite dabei, weniger kann mehr sein.

Was auf den erster Blick wie Verzicht aussieht, kann auch ein Gewinn sein.

Meine Hommage an den Minimalismus für mehr Kreativität…

 

Durch Reduktion zu neuen Erfolgen, zu mehr Vielfalt und Kreativität

Ja wirklich, Verzicht kann ein Gewinn sein. Ich persönlich gewinne damit Kreativität und fotografiere sehr viel bewusster. Manches fotografiere ich mit dieser „Einschränkung“ anders, anderes gar nicht.

 

Ausgangslage – die Materialschlacht

Du kennst das vielleicht auch, die große Fototasche oder gleich ein noch größerer und schwerer Rucksack, ich schleppte das lange Jahre mit herum. Da bist Du auf einem Ausflug, oder einer Wanderung und denkst, ich brauche alles. Ein großes Tele, ein kleines Tele, Normalbrennweite, Weitwinkel, eventuell auch ein Fisheye und oft auch noch das Makroobjektiv. Nicht immer hatte ich alles dabei, doch selbst zu Zeiten meiner Zooms, hatte ich immer zwei Objektive. Manchmal dachte ich dabei, irgendetwas fehlt doch wieder.

Die Materialschlacht war nicht nur schwer zu schleppen, sie war auch teuer und schränkte meine Mobilität ein.

Doch was viel wichtiger ist, meine Bilder könnten besser sein. Ich habe den Eindruck, meine große Ausrüstung lenke mich vom eigentlichen Zweck der Fotografie ab.

 

 

Zielsetzung

eine sehr kompakte Vollformat Sytemkamera, die Leica M10-R mit dem Summicron 1:2,0/35mm Objektiv
eine sehr kompakte Vollformat Sytemkamera, die Leica M10-R mit dem Summicron 1:2,0/35mm Objektiv
Ricoh GR IIIx mit 1:2,8/26,1mm (40mm auf KB) Objektiv, die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Frontseite
Ricoh GR IIIx mit 1:2,8/26,1mm (40mm auf KB) Objektiv, die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Frontseite

Vor etwa 3 Jahren begann ich, meinen Stil zu verändert, ich möchte bewusster fotografieren, meine Bilder gestalten.

„Knipserei“ ist nichts schlechtes, ich habe sie sehr lange betrieben und war zufrieden damit, doch irgendwie trat ich auf der Stelle und hatte zudem den Eindruck, die „besseren“ meiner Bilder entstanden eher zufällig. Ich hatte sie nicht bewusst in Szene und eben das möchte ich ändern. Ich möchte mich nun nicht mehr vom Umfang meiner Ausrüstung und der vielfältigen Technik meiner Kamera ablenken lassen, der Weg soll zurück zu meinen fotografischen Anfängen führen, einer Kamera mit Basisfunktionen und möglichst wenigen Objektiven.

 

 

Festbrennweite versus Zoom, die Bildwirkung der Brennweiten

Ja und dann war da noch das Zoom, 16-85 (Nikon) oder 17-70mm (Sony), jeweils im APS-C Format, setzte ich gerne als Universaloptik ein. Es ist schon sehr praktisch, von einem Standort aus, sich das Motiv so „reinzudrehen“, wie man es abbilden mag. Leider ist die Bildwirkung je nach Brennweite sehr unterschiedlich, ein Weitwinkel betont die Tiefe und den Vordergrund, während ein Tele den Raum staucht. Nicht anders sieht es aus, wenn ich beispielsweise mit 28mm fotografiere auf den Bildausschnitt einer 50mm Optik croppe, also das Bild zu beschneide. 28mm bilden nun einmal anders als 50mm ab, daran ändert auch das croppen nichts.

Wenn ich nun eine Festbrennweite nehme, so wie viele einst begonnen haben, ich auch, muss ich wieder das „Fußzoom“ einsetzen. Die Bildwirkung des Objektiv ist wie sie ist, möchte ich ein Motiv größer oder kleiner abbilden, muss ich mich des „Fußzooms“ bedienen, also den Standort verändert. Beim Zoom drehe ich am Ring, hier gehe ich vor und zurück. Die Bildwirkung ist dabei sehr unterschiedlich, probiere es mal selbst aus.

 

Vorteile

Das Bild zeigt eine Kamera mit nur einem Objektiv in einem kompakten Holster. Die Zielsetzung, ist wenig Ballast mit sich herum zu tragen und mittels einer Festbrennweite die Kreativität in der Fotografie zu fördern.
Eine Kamera mit einem Objektiv ist weniger Ballast und fördert die Kreativität
  • weniger Ballast, ich trage viel weniger mit mir herum
  • man lernt das eingesetzte Objektiv in seinen Details viel besser kennen und kann es gezielter benutzen
  • man lernt den Bildausschnitt kennen, bevor man die Kamera ans Auge nimmt ist klar, wie der Bildwinkel sein wird (Faustregel, 50mm normaler Blick mit einem Auge, 35mm normaler Blick mit beiden Augen, andere Brennweiten lernt man mit der Zeit, fällt mir aber nicht so leicht)
  • Förderung der Kreativität, die Auseinandersetzung mit einem Objektiv, im Idealfall einer Festbrennweite, zwingt dazu, sein Motiv bewusst in Szene zu setzen, oder es eben zu lassen
  • Besitz reduzieren, Nachhaltigkeit pflegen
  • mit dem vorhandenen Budget lassen sich wenige hochwertige Sachen anschaffen, oder eine Vielfalt einfacherer, mein Rat, wenn Du die Auswahl hast, wähle dem Budget angepasst etwas hochwertiges, kaufe weniger aber eben besser

Nachteile

  • subjektiv und objektiv Verzicht auf spezielle Bereiche der Fotografie, also außerhalb der Möglichkeiten des verwendeten Objektiv
  • die Sorge, einer Szene nicht gewachsen zu sein, weil man die optimale Ausrüstung dafür nicht dabei hat

 

 

Die Materialwahl ist sehr individuell, ermittele Deinen Bedarf

So weit die Theorie, in der praktischen Umsetzung gibt es unzählige Möglichkeiten, da muss man sich seine persönlichen Vorlieben erarbeiten. Ich begann in den 80er Jahren mit einer Spiegelreflex Kamera und einem 50mm Objektiv drauf, heute schließt sich der Kreis, am liebsten benutze ich auch jetzt wieder meine Vollformat Systemkamera mit dem 50er Objektiv, bei Städtetouren gerne auch das 35er. Warum nicht einfach die vorhandene Kamera mit Wechseloptik nehmen, die vorhandenen Optiken mal im Schrank lassen und sich mit einem 35er oder 50er begnügen, vielleicht einem geliehenen, um es mal auszuprobieren? Vielleicht hast Du aber auch eine kompakte Kamera mit einem festen Objektiv dran, oder eben Dein Smartphone. Je kompakter die Ausrüstung, desto mobiler wirst Du sein, desto mehr wirst Du die wenige Ausrüstung verwenden und vertraut mit ihr sein.

Nach meiner ersten Kamera wurde ich immer technischer, ab etwa 1987 fotografierte ich mit Autofokus und es gab immer mehr Automatiken, ich glaubte das alles haben zu müssen, doch wenn ich mir die Entwicklung meiner Bilder ansehe, dann bemerke ich zunehmend mehr Knipserei, überall drauf zu halten, alles abzulichten, doch wirklich aussagekräftige Bilder waren eher selten und gehen in der Masse der Aufnahmen unter.

Ich bin davon überzeugt, wirklich schlechte Kameras gibt es nicht und die beste ist immer die, die Du gerade dabei hast. Nimm eine, die Du auch gerne dabei hast, die Du nicht als Ballast empfindest. Löse Dich vom Wettlauf der Ausstattungsdetails. Achte mehr darauf, wie gerne Du die Kamera in die Hand nimmst, wie intuitiv Du sie bedienen kannst, denn darauf kommt es an.

Meine aktuelle Kamera ist eine Leidenschaft, objektiv kann ich nicht darlegen, warum sie um so viel „besser“ ist, als alle meine vorherigen. Genau das verändert aber meine Bilder, die Leidenschaft. Ich zelebriere es ein Bild zu machen, jedenfalls meistens, ich habe sogar dann daran Freude, wenn am Ende ein technisch fehlerhaftes Bild entsteht, weil ich beispielsweise nicht treffsicher fokussiert hatte.

In meinen frühen Anfängen glaubte ich, wer richtig fotografieren will braucht eine Nikon, ich hatte dann einige, aber meine Bilder wurden nicht besser. Ebenso glaubte ich, wenn man gute Reportagen machen möchte, muss man eine Leica M6 haben, doch dazu kam es nie, sie lag weit außerhalb meines Budgets. Das war gut so, ich wäre damals mit Sicherheit nicht glücklich mit ihr geworden. Ich meine nach Jahrzehnten meiner persönlichen Erfahrung, es kommt nicht auf der Material an. Leidenschaft und Kreativität machen das Bild, während die Ausrüstung es unterstützen kann, mehr oder weniger.

Definiere für Dich persönlich, was Du haben magst, was Dich anspricht. Dabei spielt es keine Rolle, was gerade angesagt ist, was uns die Hersteller verkaufen möchten. Ja ich meine sogar, manches alte Schätzchen ist reizvoller als eine aktuellen Kamera. Ich kaufe fast nur gebraucht, nicht zuletzt dem Budget geschuldet. Meine X100 war es beispielsweise, aus heutiger Sicht sehr veraltet, unzeitgemäße Auflösung und Autofokus, dennoch eine geniale Kamera, auch heute noch. Hätte ich nicht die M, ich hätte sie immer noch, doch zwei recht vergleichbare Kamera brauche ich nicht.

Ich reduziere meine Ausrüstung drastisch, nicht zuletzt auch finanziellen Gründen. Wenn man die Wahl hat und es im Budget liegt, erscheint es sinnvoll, in die bessere Ausrüstung zu investieren. Ich habe allerhand Fehlkäufe gemacht, es war ein langer Prozess der Entscheidungsfindung und auch der Budget Entwicklung, um dort anzukommen, wo ich heute bin. Meine Ausrüstung ist massiv geschrumpft und ich empfinde das nicht als Verlust oder Einschränkung.

 

Fuji X100 – damals noch als Zweitkamera

Bereits vor etwa 9 Jahren sprach mich die Fuji X100 sehr an, vielleicht kennst Du sie. Heute ist sie nach einigen Modellupdates viel leistungsfähiger als damals, doch ich behielt meine X100 bis Ende 2022. Haptisch und optisch ein Sahneschnittchen, aber was viel wichtiger war, die Kamera hat ein fest verbautes 1:2/23mm Objektiv und einen APS-C Sensor, äquivalent zu Kleinbild wären es also 35mm, die klassische Reportage Brennweite. Man kann sie manuell einsetzen, doch dafür ist sie nicht gemacht, so verwendete ich überwiegend die Zeitautomatik und auch den Autofokus. Eine rein manuelle Bedienung erschien mir zum umständlich.

Ich nutzte die Kamera über all die Jahre sehr gerne, doch alleine genügte sie mir bisher nie. Auf einer Flusskreuzfahrt konnte sie zeigen was sie kann. Dem möglich geringen Reisegepäck geschuldet, nahm ich nur die X100 mit.

Bei dieser Reise, es war 2014, so lange ist das schon her, wurde mir klar, man kann auch mit einer kompakten Kamera und nur einer Brennweite auskommen. Ich erinnere mich noch gut an Wien und Budapest, wie leichtfüßig ich mit der X100 durch die Gassen flanierte. Nach dieser Reise, es war der erste große Einsatz dieser Kamera, nutzte ich sie gerne weiter,  doch meine große DSLR konnte sie niemals ersetzen und so schleppte ich eben meistens den Rucksack oder eine große Tasche mit mir herum.

Heute hat das mehr oder weniger meine Leica M übernommen, für die ich meine ganze „alte Ausrüstung“ verkaufte und mich in der Regel mit 1-2 Festbrennweiten Objektiven begnüge, die bei der M sehr kompakt konstruiert sind.

 

Ricoh GR III und GR IIIx – sehr kompakt und leistungsfähig

Ricoh GR IIIx mit 1:2,8/26,1mm (40mm auf KB) Objektiv, die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Frontseite
Ricoh GR IIIx mit 1:2,8/26,1mm (40mm auf KB) Objektiv, die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Frontseite
Ricoh GR IIIx die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Rückseite mit dem Display und den Bedientasten
Ricoh GR IIIx die kleinste APS-C Kamera, sehr klein und leistungsstark, hier die Rückseite mit dem Display und den Bedientasten

Wie die Jahre doch vergehen, 1984 kaufte ich meine erste richtig Kamera, die Ricoh KR-10 Super mit 50mm Objektiv, ich habe sie immer noch und werde sie nie abgeben.

Heute habe ich daneben die Ricoh GR IIIx, es ist die Variante mit der äquivalenten 40mm Brennweite, leider nur mit 1:2,8, eine 1:2,0 Optik wäre mir lieber gewesen. Alternativ gibt es die Kamera auch äquivalent mit 28mm Brennweite, wenn man eben mehr den Weitwinkel mag, doch mit liegen die 28mm nicht besonders.

Ich mag Kameras ohne Sucher nicht und an sich liegt die Ricoh sehr nahe an meiner Leica M, wenn ich diese mit dem 35mm Objektiv mitnehmen, doch die Ricoh ist sehr klein und leicht, sie passt in jede Tasche. Sie leistet erstaunlich viel und es soll die kleine APS-C Kamera sein. Analog zur X100, hat auch die Ricoh GR eine große Fangemeinde weltweit gefunden, doch im Konzept unterscheiden sich die Kamera sehr.

Die GR ist immer dann dabei, wenn mir die Leica zu groß und schwer ist, oder auch zu empfindlich ist. Meine damalige X100 übertrifft die GR deutlich, sowohl in Größe und Gewicht, wie auch und insbesondere in der Abbildungsleistung.

 

Mit Wechselobjektiv ist man flexibler

Vielleicht stört Dich aber an der X100 und GR das fest verbaute Objektiv, dann nimm doch eine Systemkamera mit Wechselobjektiv. Es kann jede beliebige sein. Bei mir war das zuletzt die Fuji X-Pro 3, aktuell eine Leica M. Wenn Du magst, kannst Du mehrere Objektive besitzen und bedarfsweise entscheiden, mit welchem Du jetzt auf Fotowalk gehst. Ja das ist an sich mein Ansatz. Sehr klein empfand ich damals auch meine Sony alpha 6300, nur des Formfaktors wegen kaufte ich sie, doch die Bedienung der Kamera war mir zu kompliziert, der Funke der Leidenschaft an diese Kamera sprang einfach nicht über, schade.

 

Eine Wunschkamera auswählen und sich intensiv damit befassen

Essentiell erscheint es, sich auf möglichst eine Kamera festzulegen und diese dann auch so gut zu kennen, dass man sie quasi blind bedienen kann, denn nur so kann man auch schnell sein, oder sich eben ganz der Szene widmen, ohne um die Technik zu ringen.

eine sehr kompakte Vollformat Sytemkamera, die Leica M10-R mit dem Summicron 1:2,0/35mm Objektiv
eine sehr kompakte Vollformat Sytemkamera, die Leica M10-R mit dem Summicron 1:2,0/35mm Objektiv

Ich nahm mir bei meiner Fuji vor, weniger mit den Automatiken zu arbeiten, ich scheiterte. Die Kamera einfach nicht dafür gemacht, der manuelle Modus ist eher eine Krücke, doch er lädt nicht zur Benutzung ein. Zudem reizte mich das Vollformat.

Ich überlegte hin und her, die X-Pro 3 war dem Ideal schon recht nah, doch zu elektronisch und leider nur APS-C. Seit etwa 35 Jahren habe ich eine Leica M im Kopf, nun soll sie es werden, je einfacher, desto besser. Objektive Gründe gibt es dafür eher nicht, doch ein Schmuckstück ist so eine M schon. Einfacher kann eine Bedienung wohl kaum sein, dazu die ausgezeichnete Qualität und Haptik.

Grob überschlagen, ging sich der Erlös aus dem Verkauf der Fuji Ausrüstung in etwas mit einer gebrauchten M und einem Objektiv aus, mehr war für sein Einstieg nicht nötig, also ab die Post, so kam ich zu meiner Leica M und bin seit einem Jahr sehr zufrieden damit.

Wie dem auch sein, probiere Dich aus und entscheide, befasse Dich danach möglichst intensiv mit der Kamera und dem Objektiv. Ich bin sicher, Du wirst einen neuen fotografischen Stil entwickeln, selbst dann, wenn Du weiterhin Deine vorhandene Kamera benutzt, nur jetzt eben anders. Du wirst Bilder aktiver gestalten und das kann nur vor Vorteil sein.

Du lernst, schon bevor Du die Kamera ans Auge nimmst, die Szene zu bewerten, zu wissen, wie sie Dir im Sucher erscheinen wird. Die Festbrennweite zwingt Dich, Deinen Standort sinnvoll auszuwählen, auch das sehe ich als Gewinn, als Motivator in der Auseinandersetzung mit dem Motiv.

 

Leica M zeigt im Sucher leider nicht Zeit, Blende und ISO an

Im Idealfall gelingt es Dir zudem blind, die Kamera zweckmäßig einzustellen, selbst dann, wenn Du mit manuellen Einstellungen fotografierst. Hierbei ringe ich mit einem Problem, ich sehe die ISO Empfindlichkeit, Zeit und Blende nicht im Sucher und das ist nicht gut, ein Kompromiss den ich eingehe, für meine Leica M.

ISO habe ich gerne möglichst gering eingestellt und meistens fest, so habe ich das im Kopf. Die Blende kann ich abzählen, da ich sie ohnehin gerne möglichst offen verwende und mit einem bekannten Objektiv unterwegs bin, habe ich die vom linken Blendenanschlag beginnenden Werte schnell erfasst. Bei der Verschlusszeit ist das leider nicht möglich, denn das Zeitenrad lässt sich ohne Anschlag drehen, ich kann also nicht wissen, ob ich eine eher lange oder kurze Zeit eingestellt haben, womöglich gar B.

Leica M10 Sucher, hier mit den Bildfeld-Begrenzungslinien für die 50 und 75mm Optik, sowie unten in der Lichtwaage eine Unterbelichtungswarnung
Leica M10 Sucher, hier mit den Bildfeld-Begrenzungslinien für die 50 und 75mm Optik, sowie unten in der Lichtwaage eine leichte Unterbelichtungswarnung
Leica M10 Sucher, hier mit den Bildfeld-Begrenzungslinien für die 50 und 75mm Optik, sowie unten in der Lichtwaage eine Unterbelichtungswarnung
Leica M10 Sucher, hier mit den Bildfeld-Begrenzungslinien für die 50 und 75mm Optik, sowie unten in der Lichtwaage eine Unterbelichtungswarnung

Im Sucher sehe nur die sogenannte Lichtwaage, also eine Anzeige der Über- oder Unterbelichtung und auch hierbei sehe ich nicht, wie weit ich von der optimalen Belichtung des integrierten Belichtungsmessers entfernt bin. Man kann damit leben, aber es ist nicht ganz einfach, ich hatte das vorher leider nicht bedacht.

An sich besteht das Problem nur darin, dass die Verschlusszeit zu lange wird und ich dann das Bild verwackele. Über die Blende gestalte ich meistens, dann regele ich über die Verschlusszeit die Belichtung ein. Stelle ich dann 1/15s ein, damit die Lichtwaage ausgeglichen ist, sehe ich das ja nicht und bemerke es erst, wenn ich auslöse. Es ist ist dann und wann also ratsam, auf das Zeiteneinstellrad zu blicken, um nicht die Orientierung des Arbeitsbereichs zu verlieren.

In der der Draufsicht von schräg links hinten ist die Leica M 10-R zu sehen, auf dem Blitzschuh steckt der Leica EVF2 aufgeklappt
Da das fest in der Kamera verbaute rückseitige Display nicht schwenkbar ist, kann für schwer zugängliche Kamerapositionen der Aufstecksucher EVF2 eine große Hilfe sein. Er ist schenkbar und liefert die volle LiveView Funktionalität der Kamera.

Plan B ist die Verwendung des rückseitigen Display, oder des elektronischen Aufstecksuchers. Beide zeigen die Belichtungseinstellungen und den Akkustand und manches anderes mehr an.

Das Display bleibt bei mir grundsätzlich aus, ich habe auch die Bildanzeige nach der Aufnahme deaktiviert, denn ich möchte ja wie einst auf Film fotografieren, rein aus der Vorstellung im Kopf, wie Blende und Zeit das Bild beeinflussen.

Zudem kostet das LiveView unnötig Strom.

Wo immer möglich und sinnvoll, verwende ich ausschließlich den Meßsucher, auch auf die Gefahr hin, dass ich damit nicht erkenne, ob der Objektivdeckel noch nicht abgenommen ist. Es passiert mir selten, aber nicht auszuschließen.

Wenn man möchte, kann man über den Aufstecksucher die Leica M wie jede andere moderne Kamera mit elektronischem Sucher verwenden, doch ich möchte das eben nicht.

 

 

Ja was denn nun, wie das richtig Objektiv finden?

Wenn Du eine Bilderverwaltung benutzt, wie Lightroom, Capture One oder andere, lass Dir mal die Statistik zeigen, welches Objektiv Du am meistens benutzt. Auch das Zoom zählt hierbei mit, denn auch dort stellst Du ja eine Brennweite ein,allerdings immer eine andere, so dürfte das bei der Abfrage schwieriger sein.

Bei mir ist das gerne 50mm, gefolgt von 35mm und so wählte ich meine winzige Ricoh GRIIIx eben mit dem 40mm Objektiv, nicht mit den verbreiteteneren 28mm.

Bei Dir mag das ganz anders aussehen. Für Städtetouren nehme ich eher selten 50mm mit, da sind eher 35mm drauf. Eben das ist der Vorteil einer Systemkamera mit Wechseloptik. Du kannst weitere Objektive besitzen und überlegen, was Du heute fotografieren wirst, nimm dafür ein geeignetes Objektiv mit. Konzentriere Dich damit auf eben das, was Du heute fotografieren möchtest, Du musst nicht immer vom Makro bis Wildlife-Supertele alles abdecken.

Sei dabei nicht zu streng, neben dem 50er ein zweites kompaktes Objektiv habe ich auch dann und wann dabei, doch dann habe ich auch eine klare Vorstellung, was ich damit machen möchte. Die Realität sieht dennoch gerne mal anders aus und so setze ich es dann eben doch nicht. Ich wechsele unterwegs nicht gerne das Objektiv, dabei kann der Sensor oder das Objektiv verschmutzen, zudem kann mir etwas aus der Hand fallen. Soweit sinnvoll und möglich, vermeide ich unterwegs den Objektivwechsel, schon deshalb genügt meistens eine Optik.

 

Im Idealfall ohne Fototasche oder Rucksack

Ich verwende am liebsten eine sehr kleine Fototasche, da geht knapp meine Kamera mit einem kompakten Objektiv und ein weiteres Objektiv rein, oder statt des zweiten Objektivs eben anderes kleines Zubehör. Bei mir ist das gerne das Filter Etui mit ND und Pol Filter, bei Schwarzweiss auch das orange und grüne Filter.

So eine kleine Tasche ist unglaublich befreiend, probiere es mal aus.

Das Bild zeigt eine Kamera mit nur einem Objektiv in einem kompakten Holster. Die Zielsetzung, ist wenig Ballast mit sich herum zu tragen und mittels einer Festbrennweite die Kreativität in der Fotografie zu fördern.
Eine Kamera mit einem Objektiv ist weniger Ballast und fördert die Kreativität

Wie das Bild zeigt, verzichte ich auch gerne ganz auf eine Tasche und trage die Kamera entweder mit der Handschlaufe in der Hand, oder in einem Holster.

Das Holster ist eine kleine Einschubtasche an einem Riemen, ich trage es diagonal über die Schulter, so sind die Hände frei und die Kamera ist dennoch schnell im Zugriff, dafür aber auch einsehbar und nicht wettergeschützt. Es kommt eben auf den Zweck an.

Doch was ich zeigen möchte, schau doch mal, wie kompakt das Set ist. Dabei sei angemerkt, ich habe hier schon das „große“ 50mm Objektiv an der Kamera und die Sonnenblende ausgefahren, mit dem 35er Objektiv ist die Kamera kleiner und auch etwas leichter.

 

 

Je weniger Dinge man benutzt, desto besser kennt man sie

Der letzte und auch wichtig Aspekt ist, je weniger Dinge Du benutzt, desto intensiver kennst Du sie, desto treffsicherer kannst Du sie benutzen. Manchmal habe ich eine Grundeinstellung meiner Kamera, dabei wähle ich eine mittlere Blende, gerne mal 5,6 oder 8 und richte den Zonenfokus grob auf die zu erwartende Distanz aus.

Dabei habe ich dann auch die Zeitautomatik und die ISO Automatik aktiviert. So vorbereitet, muss ich die Kamera nicht mal ans Auge nehmen, ich kann sozusagen „aus der Hüfte schießen“ und glaube dabei sogar einem Autofokus überlegen zu sein. Der Autofokus braucht Bezugspunkte, sei es durch gezielte Vorwahl, oder durch eine wie auch immer geartete Automatik.

Dazu später einmal mehr, ich habe vor, zum Zonenfokus einen Beitrag zu erstellen.

 

 

Kommentar zum Kauf und Verkauf von Ausrüstungsgegenständen

Ich möchte keine Werbung machen und nenne deshalb keine Namen, doch es gibt sehr renommierte Aufkäufer von gebrauchten Fotoartikel. Ich habe damit beste Erfahrungen gemacht, anders könnte ich mein Hobby mit allerlei Systemwechseln nicht finanzieren. Wenn ich das Geld dort lasse und etwas anderes für den Ertrag kaufe, legen die noch 10% drauf, dazu habe ich Garantie und Widerrufsrecht, ich habe sehr viel dort gekauft und eben auch verkauft. Für mich passt das perfekt.

Mir ist es nicht wichtig, neue Dinge zu kaufen, ganz im Gegenteil. Leider handelt mein Lieblings An- und Verkäufer nicht mit Leica, so musste ich mir dafür einen anderen vertrauenswürdigen Händler suchen. Mein neuer Händler ist auch sehr kooperativ, denn bis ich meine Traumkamera und das Objektiv gefunden hatte, bedarf es auch des einen oder anderen Versuchs. Ich war dann auch mal über die Widerrufsfrist hinaus, dennoch bot mir der Händler sehr kulant einen Umtausch an.

Der private An- und Verkauf mag etwas günstiger sein, doch er schließt die Gewährleistung in der Regel aus. Die von mir bevorzugten Händler prüfen und beschreiben die Ware sehr präzise und geben mir 1 Jahr Gewährleistung, ich schätze das.

 

Dieser Beitrag kann nach der DSGVO als Werbung verstanden werden, ich muss daher an dieser Stelle darauf hinweisen.

Sollte dieser Beitrag als Werbung verstanden werden, stelle ich klar, meine Beiträge als persönlichen privaten Kommentar / Meinung zu verstehen, etwaige Werbung ist nicht beabsichtigt. Auf die Nennung von Marken und Produkten kann nicht immer verzichtet werden. Ich betreibe mein BLOG rein privat als Hobby, es verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen. Sollte eine externe Unterstützung gegeben sein, beispielsweise durch zugelieferte Texte, Produkt Leihgaben, oder andere Dinge, weise ich selbstverständlich klar und deutlich darauf hin.

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